Von der tiefen, undurchdringlichen Schwärze des Schörls bis hin zu den leuchtenden Farben des Elbaits, von den erdigen Tönen des Dravits bis zur farblosen Reinheit des Achroits, bietet der Turmalin eine außergewöhnliche Palette an optischen Phänomenen, einschließlich des begehrten Katzenaugen-Effekts und des faszinierenden Schillerns.
In der folgenden Übersicht werden wir die verschiedenen Arten des Turmalins näher betrachten, um die fesselnde Vielfalt und Schönheit dieses Edelsteins zu erkunden.
Schörl (Schwarzer Turmalin)
Schörl, die am häufigsten vorkommende Art des Turmalins, zeichnet sich durch seine tiefschwarze Farbe aus und findet vor allem in energetischen sowie schützenden Amuletten Verwendung. Dieser Stein, dem eine starke schützende Energie zugeschrieben wird, wird geschätzt für seine Fähigkeit, Eleganz und Kraft in Schmuckstücken zu verkörpern. Die bedeutendsten Vorkommen von Schörl finden sich weltweit, insbesondere jedoch in Ländern wie Brasilien, Pakistan und Namibia.
In diesen Gebieten werden oft große und qualitativ hochwertige Kristalle gefördert, die sowohl in der Schmuckindustrie als auch für dekorative Zwecke hoch im Kurs stehen. Durch seine universelle Schönheit und die ihm nachgesagten energetischen Eigenschaften nimmt Schörl eine besondere Stellung unter den Edelsteinen ein und ist somit eine Bereicherung für jede Schmuckkollektion.
Elbait (Bunter Turmalin)
Elbait, die farbenreichste Varietät des Turmalins, besticht durch ein nahezu unbegrenztes Farbspektrum, das von Rosa und Rot über Grün und Blau bis hin zu Gelb reicht. Unter den bekanntesten Elbait Varietäten finden sich der Rubellit mit seinen intensiven Rottönen, die von Rosa bis Tiefrot variieren, und der Verdelith, der für seine leuchtend grünen Farben von Hellgrün bis Tiefsmaragd bekannt ist. Ebenfalls erwähnenswert ist der Indigolith, ein seltener blauer Turmalin, dessen Farbspektrum von Hellblau bis Tiefdunkelblau reicht, sowie der Paraíba-Turmalin, eine der wertvollsten und begehrtesten Turmalin-Arten, berühmt für seine leuchtenden Neonblautöne, die durch Kupfereinschlüsse verursacht werden.
Bedeutende Fundorte für Rubellit liegen in Brasilien, insbesondere in Minas Gerais, sowie in Madagaskar, Nigeria und Mosambik, Regionen, die für ihre leuchtend roten Turmaline bekannt sind. Wichtige Vorkommen von Verdelith finden sich in Brasilien, Afrika (vor allem Nigeria und Namibia) und Afghanistan, wobei jede Region Grüntöne von unterschiedlicher Intensität und Klarheit produziert. Blaue Turmaline, besonders der Indigolith, sind seltener, aber bemerkenswerte Funde gibt es in Brasilien und Nigeria sowie in Kalifornien, USA. Die ursprünglichsten und begehrtesten Paraíba-Turmaline stammen aus der gleichnamigen Region in Brasilien, allerdings wurden inzwischen ähnlich spektakuläre Steine auch in Nigeria und Mosambik entdeckt.
Dravit (Brauner Turmalin)
Dravit, eine braune Turmalin Varietät, besticht durch seine honigbraunen bis dunkelbraunen Farbtöne und wird besonders für seine warmen, erdigen Farben geschätzt. Häufig findet dieser Stein Verwendung in Schmuckstücken, die einen natürlichen oder rustikalen Look vermitteln sollen. Seine Hauptfundorte liegen in Österreich, insbesondere im Drautal – welches dem Stein auch seinen Namen verliehen hat –, in Brasilien sowie in Teilen der USA.
Die Turmaline aus diesen Regionen zeichnen sich durch reiche, erdige Brauntöne aus, die bei Sammlern sehr beliebt sind und die natürliche Schönheit dieser Edelsteine unterstreichen.
Achroit (Farbloser Turmalin)
Achroit, die farblose Form des Turmalins, wird aufgrund seiner Seltenheit und subtilen Eleganz oft als Alternative zu Diamanten in Schmuckstücken verwendet. Trotz seiner Seltenheit im Vergleich zu anderen farbigen Turmalinen lässt er sich aufgrund seiner Farblosigkeit hervorragend mit nahezu jedem Outfit kombinieren und verleiht ein Gefühl von dezenter Eleganz. Achroit kommt überall vor, wo auch andere Turmalin Gruppen zu finden sind, allerdings in deutlich geringeren Mengen.
Zu den bedeutenden Quellen gehören insbesondere Brasilien und Madagaskar. Die Steine sind aufgrund ihrer Seltenheit weniger bekannt, was sie für Sammler und Liebhaber einzigartiger Edelsteine umso interessanter macht.
Wassermelonen-Turmalin
Wassermelonen-Turmalin ist durch seine einzigartige Farbgebung sehr besonders und differenziert sich durch die grüne Außenränder von seinen anderen Edelstein-Geschwistern. Durch den Grünen Rand und einem rosa bis roten Inneren, ähnelt er dem Querschnitt einer Wassermelone, wodurch er seinen witzigen Namen erhalten hat. Um die besondere Farbverteilung dieser Turmaline zu betonen, werden sie oft in Scheiben geschnitten. Diese Sorte findet sich an verschiedenen Orten weltweit, doch besonders exquisite Exemplare stammen aus Minen in Brasilien und Madagaskar.
Aufgrund ihrer einzigartigen und ansprechenden Farbkombination ist der Wassermelonen-Turmalin sehr begehrt und wird häufig in Schmuckstücken oder als geschätzte Sammlerstücke verwendet.
Katzenaugen-Turmalin und Schiller-Turmalin
Diese Turmaline zeichnen sich durch ihre feinen Einschlüsse aus, die besondere optische Effekte erzeugen. Der Katzenaugen-Turmalin ist bekannt für einen leuchtenden Lichtstreifen, der sich über die Oberfläche des Steins bewegt und dem Auge einer Katze ähnelt. Der Schiller-Turmalin hingegen zeigt einen schimmernden Effekt, der durch lichtreflektierende Einschlüsse im Stein entsteht. Solche speziellen Turmaline mit optischen Effekten wie dem Katzenauge oder dem Schillern findet man überall dort, wo auch Turmaline abgebaut werden.
Die Qualität und Intensität dieser Effekte sind von der genauen Beschaffenheit und Orientierung der Einschlüsse im Stein abhängig. Zu den bedeutenden Fundorten für diese einzigartigen Turmaline zählen Sri Lanka, Brasilien und Indien, wo Exemplare mit besonders ausgeprägten optischen Phänomenen gefunden werden.